Universitätsklinikum St. Pölten: Welt-Nieren-Tag am 10. März

ST. PÖLTEN – Der Welt-Nieren-Tag wurde 2006 ins Leben gerufen und findet jedes Jahr am zweiten Donnerstag im März statt. Die Ziele des internationalen Welt-Nieren-Tages sind es, die Bedeutung des Organs im menschlichen Organismus aufzuzeigen und das Bewusstsein über die enorme Leistung unserer Nieren zu steigern. Weltweit sind 10 % der Bevölkerung von chronischen Nierenerkrankungen betroffen.

Unsere Nieren sind Multitalente: Bis zu 300-mal pro Tag filtern sie unser Blut. In Summe bedeutet dies 1.800 Liter. Sie entgiften den Körper, regeln den Flüssigkeits- und Salzhaushalt und produzieren Hormone. Zudem regulieren sie das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper. Erkranken die Nieren oder fallen sie ganz aus, kann dies lebensbedrohliche Folgen haben. Bei schweren Funktionsstörungen ist daher eine Dialyse (Blutwäsche) oder eine Nierentransplantation nötig.

Nierenerkrankungen haben oft einen schleichenden Beginn und verursachen im Frühstadium keine Symptome. Ein Mensch kann bis zu 90 % seiner Nierenfunktion verlieren, bis sich erste Anzeichen bemerkbar machen. Zeichen von fortgeschrittener chronischer Nierenerkrankung beinhalten: geschwollene Gelenke, Müdigkeit, Konzentrations-schwierigkeiten, verminderter Appetit oder schaumiger Urin. Hauptverursacher von Nierenerkrankungen sind Zuckerkrankheit, Bluthochdruck und Arteriosklerose, die gemeinsam für die überwiegende Anzahl der Nierenversagen verantwortlich sind. Es ist deshalb wichtig, vermeidbare Ursachen wie Fehlernährung, Übergewicht und Rauchen frühzeitig zu bekämpfen. Besteht bereits eine Nierenfunktionseinschränkung, sind eine salz- und eiweißarme Ernährung und eine medikamentöse Normalisierung des Blutdruckes sowie Blutzuckers wichtig. Versagen diese Maßnahmen, kann man durch Einsatz von Dialyse und Nierentransplantation wiederum ein lebenswertes Leben für diese PatientInnen erreichen.

Eine frühe Diagnose und entsprechende Behandlung mindern die Schwere der Erkrankung und deren Sterblichkeitsrate. Dennoch steigt die Sterblichkeitsrate in Bezug auf Nierenerkrankungen immer weiter an. Bis 2040 wird erwartet, dass chronische Nierenerkrankungen die fünfthäufigste Todesursache sein wird.

Die Gesundenuntersuchung im niedergelassenen Bereich bietet allen Personen in Österreich ab dem 18. Lebensjahr einmal pro Jahr einen umfangreichen Check. Im Zuge der Basisuntersuchungen werden auch die Blut- und Harnwerte analysiert, anhand deren Ergebnisse sich, unter anderem, erste Schädigungen der Niere frühzeitig erkennen lassen.

Das Universitätsklinikum St. Pölten bietet hinsichtlich der Nierenersatztherapie (Dialyse) zum klassischen Blutreinigungsverfahren (Hämodialyse) alternativ die so genannte Bauchdialyse an. Das mobile Dialyseteam des Universitätsklinikums ermöglicht schwerkranken und immobilen PatientInnen seit Ende 2007 eine assistierte und automatisierte Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse) in häuslicher Umgebung an. Dadurch wird eine mehrmals wöchentliche Anreise und ein langer mehrstündiger Therapieaufenthalt im Universitätsklinikum erspart.

 

 

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Prim. Assoc. Prof. Dr. Martin Wiesholzer, Leiter der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 1

 

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